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Luzerner Klima-Sondersession

Luzerner Umweltverbände fordern: Jetzt handeln

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Am 24. Juni hält der Luzerner Kantonsrat eine Klima-Sondersession ab. Ausgetrocknete Flüsse und Notschlachtungen von Vieh wie im Jahr 2018 erfordern eine unmissverständliche und rasche Antwort der Politik.

Die Luzerner Umweltverbände BirdLife, Pro Natura, VCS und WWF begrüssen den vom Regierungsrat angekündigten Planungsbericht Energie- und Klimapolitik, fordern aber auch wirksame Sofortmassnahmen.

In vielen Politik-Bereichen fehlt es an einer mittel- bis langfristigen Planung zu Klimaschutz und -adaption. Der Regierungsrat versprach vor zwei Wochen im Hinblick auf die Klima-Sondersession des Parlaments einen Planungsbericht Energie- und Klimapolitik bis 2021. Die Umweltverbände begrüssen einen solchen Bericht. Die bevorstehende Sondersession ist aber insbesondere eine Chance und ein Muss, vorhandene Möglichkeiten sofort zu nutzen und anzugehen:

Den Verkehr eindämmen und verlagern

Der Verkehr ist mit über 30% der grösste CO2-Produzent in der Schweiz. Privater Auto- und Güterverkehr haben im Gegensatz zu anderen Bereichen die gesteckten Ziele zur Reduktion des CO2-Ausstosses weit verfehlt. «Wir müssen klimaschädlichen Verkehr verlagern und fossilfreie Mobilität fördern», sagt Dominik Hertach, Geschäftsleiter des VCS Luzern. Der Kanton hätte es in der Hand, den öffentlichen Verkehr und autoarme Siedlungen stärker zu fördern, etwa unter Einbezug der neuen Möglichkeiten der Digitalisierung. Oder er könnte konsequent ein Mobilitätsmanagement für Grossbetriebe und Neubauten einfordern.

Landwirtschaft in der Verantwortung

Der Anteil der Landwirtschaft an den Schweizer Treibhausgasemissionen (Kohlendioxid-, Methan- und Lachgas) beträgt rund 13% und ist damit einer der wichtigsten Treiber des Klimawandels. «Eine weniger intensive Milch- und Fleischproduktion, die ohne importierte Futtermittel auskommt, wäre für das Klima und die Umwelt von grossem Vorteil», sagt Samuel Ehrenbold, Geschäftsführer von Pro Natura Luzern. Eine gute Möglichkeit, mit einer standortangepassten Landwirtschaft die Klimagasemissionen zu reduzieren, bietet die derzeit laufende Revision des kantonalen Landwirtschaftsgesetzes.

Moore renaturieren und Biodiversität fördern

«Moorschutz ist Klima-, Natur- und Hochwasserschutz in einem und die lokale Wirtschaft profitiert von Renaturierung-Aufträgen», resümiert Kurt Eichenberger, Geschäftsleiter des WWF Luzern. Ein Postulat zur Renaturierung von CO2-bindenden Mooren wurde vor Kurzem als teilweise erheblich erklärt. Der Moorschutz sollte an der Sondersession als dringlich ins Auge gefasst werden. Auch der sich derzeit auf der Ziellinie befindende kantonale Planungsbericht Biodiversität sieht unter anderem im Moorschutz einen Schwerpunkt und braucht deshalb die volle Unterstützung der Politik.

Die Bildung forcieren

Der Schutz und die Förderung von Arten und Lebensräumen ist ein Generationenprojekt und ein wichtiger Beitrag, damit die Natur und wir selbst «fitter» werden für die klimatische Veränderung. “Es braucht eine Bildungsoffensive für Natur und Umwelt, und nicht einen Abbau, wie er derzeit beim Naturmuseum geplant ist“ sagt Maria Jakober von BirdLife Luzern. Besondere Anstrengungen braucht es in der Ausbildung der Landwirtinnen und Landwirte, die durch Erhalt und Vernetzung von Lebensräumen sowie schonende Bodenbearbeitung am meisten positive Wirkung auf die Biodiversität erzielen können.

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