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Autobahnausbau

Bypass Luzern – der VCS schaut genau hin

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Für 1, 7 Milliarden Franken will der Bund die Autobahn in Luzern ausbauen. Demnächst liegt das Mammut-Projekt auf. Der VCS Luzern schaut genau hin und fragt: Kann ein solches Projekt überhaupt siedlungs- und klimaverträglich sein? 

Mit dem Bypass will der Bund einen neuen Autobahntunnel von Rathausen nach Kriens bauen. Aus dem Sonnenbergs sollen ab 2035 zehn (!) Autobahnspuren durch dicht besiedeltes Gebiet führen. Für das Bundesamt für Strassen in Bern Astra kein Problem: “Die Auswirkungen auf das Landschafts- und Ortsbild entlang der bestehenden Autobahn sowie im Bereich der Neubaustrecke Tunnel Bypass sind gering”, heisst es im Flyer zum Projekt. 

Das sieht der VCS Luzern anders. Und mit ihm der Stadtrat von Kriens sowie alle Krienser Parteien von den Grünen bis zur SVP. Es ist ein masiver Einschnitt durch das Entwicklungsgebiet Luzern Süd, wo aktuell Tausende neue Wohnungen und Arbeitsplätze entstehen. Mehr Verkehr, mehr Lärm, eine zerschnittene Stadt: Für den VCS ist das aktuelle Projekt alles andere als siedlungsverträglich. Der Bund muss deshalb über die Bücher und eine verträglichere Lösung präsentieren und nicht nur ein Pflästerli beim Grosshof bieten, sondern die Autobahn ganz eindecken. 

Noch besser wäre: Ganz auf den Bypass zu verzichten. Wenn der Bund und auch der Kanton Luzern das Klimaziel “netto null 2050” erreichen wollen, ist ein solch massiver Autobahnausbau nicht mehr opportun. Interessant ist in diesem Zusamenhang ein Entscheid aus England: Dort hat erstmals ein Gericht ein Projekt – den Ausbau des Flughafens Heahtrow - aus Klimaschutzgründen verboten. Beim Projekt Bypass kommt dazu: Während die Kosten enorm sind, ist der Nutzen gering, erst recht nach dem Wegfall der Spange Nord. Und vermutlich überschätzt: hat die aktuelle kantonale Verkehrsmodellierung doch methodische Mängel, wie eine unabhängige Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz am Beispiel der Reussportbrücke unlängst gezeigt hat. 

Für den VCS Luzern ist deshalb klar: Die Grundlagen des Projekts, Verkehrsmodellierung und Kosten-Nutzen-Analyse, müssen überarbeitet werden, um eine ernsthafte und zeitgemässe Beurteilung des Projekts vornehmen zu können – bis hin zu einem Verzicht. 

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