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Bypass: Kleiner Nutzen, grosser Schaden und erst noch teuer

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Der Bundesrat will den Bypass bauen und geht offensichtlich von der Realisierung der Spange Nord aus. Damit verkennt er die Stimmung in Luzern. Beide Projekte führen zu Mehrverkehr und schaden mehr als sie nützen. Es braucht eine siedlungs- und klimaverträgliche Verkehrspolitik.

Der Bundesrat will vorwärts machen und den Bypass möglichst rasch realisieren. Er begründet diese Verdoppelung der Autobahnkapazität im Raum Luzern mit einer angeblich positiven Verlagerung des Verkehrs von den Kantonsstrassen auf die Autobahn und mit einer Aufwertung der Siedlungsgebiete. Damit hält er offensichtlich an der Spange Nord als Voraussetzung für den Bypass fest. Die Bevölkerung will diese Art von „Aufwertung“ mit einem Autobahnzubringer mitten durch ein Quartier nicht.
Der angebliche Nutzen ist gering: 80% des Verkehrs auf der Autobahn um Luzern ist Ziel- und Quellverkehr der Agglomeration Luzern. Nur rund 20% sind Durchgangsverkehr – für diesen kleinen Anteil ist der Bypass gedacht. Die Luzerner Verkehrsprobleme sind hausgemacht und müssen auch vor Ort gelöst werden. Für die Grösse der Agglomeration Luzern verwenden nach wie vor viele PendlerInnen das Auto und für eine Verkehrsverlagerung gibt es noch Luft nach oben. Dazu muss der Kanton seine öVProjekte forcieren statt ständig verschieben.
Der Schaden dagegen ist enorm: Mit dem Bypass und der Spange Nord wird die Auto-Infrastruktur
weiter ausgebaut und die Benützung des Privatautos gegenüber dem öffentlichen Verkehr und Velo attraktiver gemacht. Damit werden die Bemühungen der Stadt Luzern und der umliegenden Gemeinden zunichte gemacht, den Verkehr umweltbewusster zu gestalten, die Bevölkerung vor Lärm und Luftbelastung zu schützen.

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