Pro Velo Luzern, die SP, die Grünen, die GLP sowie die Luzerner Sektionen von VCS, WWF, umverkehR und Fussverkehr Schweiz rufen zu einem engagierten Ja am 20. Oktober 2019 zum Velotunnel auf. Mit einer neuen Rampe sollen die soeben in Betrieb genommenen Veloabstellplätze im alten Posttunnel sicher und direkt erreicht werden können. Langfristig dient die Neugestaltung den Fussgängerinnen und Fussgängern als Zubringer zum Durchgangsbahnhof.
Es ist erfreulich, dass immer mehr Luzerner und Luzernerinnen mit dem Velo unterwegs sind, dem effizientesten Verkehrsmittel ohne Lärm und Abgase. In der Innenstadt hat der Veloverkehr zwischen 2013 und 2018 um 20% zugelegt. Weil es erfreulicherweise so weitergehen soll, rechnet die Stadt Luzern bis 2035 mit einem Bedarf von 7000 (!) Veloabstellplätzen rund um den Bahnhof.
Entsprechend braucht es eine Infrastruktur, die diese positive Entwicklung aufnehmen kann: Gute Abstellplätze zu Hause, am Arbeitsort und an zentralen Orten zum Umstieg (Bahnhof, Altstadt, Bushubs etc.). Gerade rund um den Bahnhof Luzern erleben Velopendlerinnen und -pendler täglich, dass es zu wenig Abstellplätze hat. Dazu gibt es mittelfristig zwei Projekte, die die Situation verbessern, aber noch nicht komplett entschärfen werden.
Der Planung von 1‘100 zusätzlichen Veloabstellplätzen in der Velostation Bahnhofstrasse haben die Stimmberechtigten im Mai 2019 bereits zugestimmt (ein herzliches Dankeschön an alle, die sich hier engagiert haben). Als zweites Projekt soll der ehemalige «Posttunnel» für die Veloparkierung genutzt und erweitert werden und mit einer neuen Zufahrsrampe ausgestattet werden. Der Tunnel diente der Post früher als Querverbindung zu den Perrons für die Be- und Entladung der Züge.
Dieses zweite Projekt ist teilweise bereits umgesetzt: Gemeinsam haben die Stadt Luzern und die SBB beschlossen, einen Teil des alten Posttunnels als Veloparkierungsanlage umzunutzen. Der Zugang erfolgt vorderhand über Schieberinnen, die alles andere als optimal (respektive für Velos mit Anhänger schlicht unmöglich) sind. Deshalb sollen diese Schieberinnen durch eine neue Rampe ersetzt werden, mit der die Veloabstellplätze fahrend, sicher und direkt erreicht werden können.
Leider werden die Veloabstellplätze dort nur so lange bleiben können, bis die Bagger für den Tiefbahnhof auffahren werden. Das Geld ist jedoch keinesfalls aus dem Fenster geschmissen, sondern eine Vorinvestition für die Fussgängerunterführung, wenn der Tiefbahnhof kommt. Der Velotunnel wird dann dafür benötigt, deutlich mehr Personen zu Fuss zu den Zügen zu bringen. . Für uns Velofahrende sind die Abstellplätze jetzt dringend nötig, die Zwischennutzung des Tunnels über die nächsten Jahre ist deshalb sehr sinnvoll. Ursprünglich verlangte das Stadtparlament eine durchgehende Veloverbindung von der Habsburgerstrasse bis zum Inseli. Dies war dann leider nicht möglich, respektive die Investitionskosten waren dann doch zu hoch im Vergleich zur beschränkten Zeit, in der diese Verbindung hätte genutzt werden können. Klar ist für uns aber auch, dass es langfristig in diesem Bereich deutlich mehr Veloabstellplätze braucht und dass auch die Verbindung von der Neustadt zum Inseli für Velofahrende verbessert werden muss.
Es braucht ein überzeugendes Ja am 20. Oktober zum Velotunnel am Bahnhof, damit Luzern den Anschluss nicht verpasst.
