Weggis: Keine neue Seilbahn ohne öV-Anschluss

Die Rigibahnen planen einen Neubau der Seilbahn Weggis-Rigi Kaltbad mit mehr Kapazität. Die zusätzlichen Fahrgäste sollen mit dem Auto anreisen: Im Projekt sind 100 weitere Parkplätze vorgesehen, aber keinen Anschluss der Talstation an den öffentlichen Verkehr. Das Projekt ist damit nicht bewilligungsfähig; es widerspricht dem Richtplan, den Klimazielen, dem Tourismusleitbild und dem Planungsbericht Zukunft Mobilität Luzern. 

Neue Bahn, mehr Fahrgäste: Mit dem Ersatzneubau der Rigi-Seilbahn in Weggis ändern die Rigibahnen den Bahntyp von der Pendel- zu einer Gondel-Umlaufbahn. Damit wird die Kapazität von heute 650 auf 850 Personen pro Stunde erhöht. Die öffentliche Auflage für das Plangenehmigungsverfahren läuft noch bis zum 11. Juli. Bereits am 3. Juli läuft die Auflagefrist für das parallel dazu präsentierte Parkplatz-Ausbauprojekt in Weggis ab: Um das zusätzliche Passagieraufkommen zu bewältigen, wollen die Rigibahnen das Parkplatzangebot ausbauen. Neu sollen 420 statt der heutigen rund 320 Parkplätze zur Verfügung stehen. Eine Anbindung der Talstation an den öffentlichen Verkehr hingegen sucht man im Projekt weiterhin vergebens. Obwohl die Seilbahn laut Rigibahn-Mobilitätskonzept «faktisch nicht an den öV angeschlossen ist», sind keine verbindlichen öV-Massnahmen vorgesehen. Die Rigibahnen schieben die Verantwortung auf Kanton und Gemeinde: «Ob und wann weitere (öV-)Ausbauten umgesetzt werden, liegt nicht in der Kompetenz der Rigibahnen», heisst es in den Auflageunterlagen zur neuen Bahn. Der Modalsplit, das heisst: der Anteil der Rigibahn-Gäste, die in Weggis mit dem Auto anfahren, soll deshalb – bei steigenden Fahrgastfrequenzen - bis 2036 bei hohen 70 Prozent verharren.

Für den VCS Luzern ist das Seilbahnprojekt unter diesen Voraussetzungen nicht bewilligungsfähig; es widerspricht nicht nur dem Richtplan, der eine «angemessene öV-Anbindung» fordert, sondern auch dem Tourismusleitbild (ökologischere Gestaltung der Destinationen), dem Planungsbericht Zukunft Mobilität Luzern («Verkehr vermeiden und verlagern») und den Klimazielen von Bund und Kanton («netto Null 2050»). Das von den Rigibahnen vorgelegte Projekt ist mit all diesen Vorgaben nicht kompatibel.

Der VCS fordert in seiner Einsprache eine Rückweisung des Parkplatz- wie auch des Seilbanhprojekts. Auf den Parkplatzausbau sei zu verzichten, mehr noch: vor dem Hintergrund der seit Mitte Juni 2023 nun auch gesetzlich verankerten Klimazielen sei die Zahl der bestehenden Parkplätze zu Gunsten eines attraktiven öV-Angebotes zu reduzieren. Die Elektrifizierung des Autoverkehrs reicht nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen, es braucht eine Reduktion, sei es durch die Umlagerung auf den öffentlichen Verkehr oder durch die gänzliche Vermeidung von Fahrten. Aus diesem Grund fordert der Verkehrsclub auch, im Rahmen der Erarbeitung eines Gesamtverkehrskonzepts zur Rigi-Erschliessung auch die geplante Erhöhung der Passagier-Kapazität der Rigibahnen kritisch zu hinterfragen.

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