Trotz dem Ja zur Umfahrung Beromünster müssen die lärm- und verkehrsgeplagten AnwohnerInnen im Flecken noch Jahre auf eine Entlastung warten. Das Komitee «Beromünster schützen – NEIN zur Umfahrung» fordert deshalb als Sofortmassnahme aus Lärmschutz- und Sicherheitsgründen die rasche Einführung von Tempo 30 im Flecken.

Es ist ein Achtungserfolg: Nur 64 Prozent der LuzernerInnen sagen Ja zur Umfahrung Beromünster. Das ist ein sehr viel tieferer Anteil als noch bei den letzten beiden grossen kantonalen Strassenprojekten Lammschluchtbrücke (März 2021, knapp 83 Prozent Ja-Stimmen) und Rengglochstrasse (September 2021, knapp 82 Prozent Ja-Stimmen). Das Abstimmungsergebnis zeigt, dass die LuzernerInnen zunehmend kritisch sind gegenüber  überdimensionierten Strassenprojekte, die nicht mehr den heutigen Anforderungen an nachhaltige und flächeneffiziente Mobilitätslösungen entsprechen. Es war ein Erfolg des Nein-Komitees, dass breiter über kritische Punkte des Projektes diskutiert wurde.

Leider schaffte es das überparteiliche Komitee «Beromünster schützen – NEIN zur Umfahrung» aber nicht, in der knappen Zeit des Abstimmungskampfes genügend Leute im ganzen Kanton über die negativen Auswirkungen der geplanten Umfahrung zu informieren, auch waren die finanziellen Mittel dazu beschränkt. Das Komitee bleibt bei seiner Beurteilung: Das Umfahrungsprojekt löst keine Probleme sondern verschiebt sie nur und schafft neue.

Unabhängig der juristischen Beurteilung des Projektes wird es noch Jahre dauern, bis die neue Strasse in Betrieb genommen werden kann. Das Komitee «Beromünster schützen» fordert deshalb als Sofortmassnahme die Einführung von Tempo 30 im Flecken. Damit können der Lärm gesenkt und die Sicherheit erhöht werden – und zwar jetzt und nicht erst nach Inbetriebnahme der Umfahrung. Zudem muss der Lärmschutz auch auf der neuen Strasse durch eine Temporeduktion nachgebessert werden. Ist die Umfahrung einst gebaut, soll der Flecken zu einer Begegnungzone aufgewertet werden.