Strassenlärm

Hochrechnung: Immobilienwert-Vernichtung durch Strassenlärm

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Im Kanton Luzern verlieren die Hauseigentümer durch zu hohen Strassenlärm Immobilienwerte von mindestens 320 Millionen Franken.

Das hat die Hochrechnung des VCS Luzern ergeben. Effektiv dürfte es noch viel mehr sein, hat der VCS den Ertragswert der Immobilien doch sehr konservativ hochgerechnet.

Gemäss den Zahlen der Dienststelle Umwelt und Energie sind im Kanton Luzern (Stichtag 31.12.2018) 7652 Gebäude und 69’096 Personen an Kantonsstrassen mit Strassenlärm über dem Immissionsgrenzwert belastet, davon 1250 Liegenschaften und 12’393 Personen über dem Alarmwert.

In der Studie «Ruhe Bitte!» von 2011 haben die Zürcher Kantonalbank und das Bundesamt für Umwelt berechnet, dass Strassenlärm eine Immobilie pro Dezibel über 40 dB (nachts) und 50 dB (tagsüber) mit 0,19 Prozent belastet. Immobilien am Immissonsgrenzwert werden demnach mit mindestens 1,9 Prozent belastet, jene am Alarmwert mit mindestens 3,8 Prozent. Auf diesen Werten basiert die Hochrechnung der Vermögensverluste für die Luzerner Hauseigentümerinnen und -eigentümer.

Und so haben wir gerechnet: Zahl der Lärmbetroffenen Personen im Kt. Luzern x Durchschnittliche Wohnfläche pro Person (BFS 2012: 46 m2) x Medianmiete Kt. Luzern (IAZI Swiss Property Benchmark: 205 Fr./m2) = Total Norm-Mietertrag. Kapitalisiert mit 4,6% (Median-Ertragsrendite gemäss IAZI Swiss Property Benchmark 2020) = Ertragswert. Davon 1,9 % bei IGW-Überschreitung (Annahme 10 dB von 50 auf IGW 60 dB, nur tagsüber) und 3,8 % bei AW-Überschreitung (Annahme 20 dB von 50 auf AW 70 dB, nur tagsüber).

Die Berechnung ist sehr konservativ vorgenommen: Die angewendete Durchschnittsmiete entspricht der tieferen Bestandesmiete, nicht der höheren Angebotsmiete. Zudem geht die Berechnung davon aus, dass die Lärmwerte stets auf aber nicht über den Grenzwerten liegen, und die nachts höhere Lärmwertüberschreitung ist nicht eingerechnet. Ebenso sind die Wertverluste sämtlicher Geschäftsräumlichkeiten in den betroffenen 7652 Gebäuden nicht eingerechnet. Auch der angewendete Kapitalisierungssatz ist mit 4.6 Prozent (Median-Ertragsrendite gemäss IAZI Swiss Property Benchmark 2020) sehr vorsichtig gerechnet, effektiv müsste bei der heutigen Marktlage eher ein Satz von 4 Prozent gerechnet werden.

Der VCS fordert, dass der Kanton Luzern ungenügend lärmsanierte Strassen rasch einer Nachsanierung unterzieht, mit Lärmschutzmassnahmen an der Quelle - zum Schutz der Anwohnerinnen und Anwohner, aber auch aus volkswirtchaftlichen Gründen (hier geht es zur Mitteilung).

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